Das Memelgebiet, ehemals deutsches Gebiet an der Ostsee im heutigen Litauen, umfasste den nord-östlichen Teil Ostpreußens, die Hauptstadt des Gebietes war Memel, das heutige Klaipeda.
Im Versailler Vertrag musste Deutschland das Memelgebiet 1919 an die alliierten Siegermächte abtreten. 1920 übernahm Frankreich im Auftrag der Alliierten die Verwaltung des Gebietes. Im Januar 1923 besetzten litauische Freischärler das Land, und im folgenden Jahr überließ der Völkerbund das Memelland als autonomes Gebiet Litauen. Aufgrund der Spannungen zwischen der überwiegend deutschen Bevölkerung und den Litauern stand das Gebiet zwischen 1926 und 1938 unter Ausnahmezustand.
Im März 1939 gab Litauen das Gebiet an Deutschland zurück. Im Oktober 1944 rückte die rote Armee ins Memelgebiet ein, der größte Teil der Memeldeutschen verließ ihre Heimat.
1948 wurde das Gebiet in die Litauische Sozialistische Sowjetrepublik eingegliedert und gehört seit Auflösung des kommunistischen Machtblocks (1991) zu Litauen.